Jetzt, da ich an meinem Ziel angekommen bin, will ich mir dieses natürlich auch einmal genauer ansehen. Dazu ging es heute quer durch San Francisco.
Kostenloses Frühstück
Der Morgen startete schon einmal sehr gut: Im Hostel gibt es nämlich ein im Preis inbegriffenes Frühstücksbuffet. Das ließ ich mir nicht entgehen und stand sogar zeitig auf, aus Angst, dass das Beste mit fortschreitender Zeit vergriffen sein könnte. Obwohl ich das Frühstück in aller Ruhe genoss, startete ich immer noch sehr früh in den Tag – es war nicht einmal neun Uhr und die meisten anderen Touristen schliefen noch, während ich mir den Union Square näher ansah. Doch da auch die ganzen Geschäfte erst um zehn Uhr öffnen, gab es hier nicht so viel zu machen. Also ging es weiter in Richtung Market Street, die ich jetzt bis zur Küste einmal herunterwanderte. Dabei kamen mir so einige Bänker und andere wichtig aussehende Menschen auf ihrem Weg zur Arbeit entgegen – ich befand mich jetzt im Financial District zwischen den ganzen Wolkenkratzern.
Schon wieder Fernweh
Auch im Ferry Building, das gleichzeitig Fähren-Terminal und Markthalle ist, war noch nicht viel los. Ich vertrödelte also ein bisschen Zeit und genoss den Ausblick von den Piers auf das Bay – die Bay Bridge direkt neben mir. Obwohl ich gerade erst an dem Ziel meiner großen Reise angekommen war, wuchs in mir das Fernweh. Aber nicht auf eine Reise mit Rad, sondern auf dem Wasser. Wäre doch mal ein Plan: Die Reise quasi da fortführen, wo man auf zwei Rädern mangels Boden nicht weiterkommt. So schlenderte ich an der Küste und an den ganzen Piers entlang, guckte mir ab und an einige Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte unterwegs an. Highlight: Als ein riesiges Conainerschiff im rasanten Tempo durch das Bay direkt vor den Piers herzog.
San Francisco pur
Nach einem Abstecher zum Pier 39 erreichte ich gegen Mittag dann Fishermans Wharf, wo es bereits deutlich voller war. Hier gab es nicht nur viele Geschäfte, sondern besonders viel Essen. Auf Empfehlung probierte ich Sourdough Bread vom Bäcker, der hier Sauerteigbrot in allen möglichen Formen – als Schildkröte, als Bär oder sogar in Form von Sehenswürdigkeiten – frisch backt. Anschließend entfernte ich mich wieder von der Küste und kletterte eine der steilen Straßen von San Francisco hinauf – das geht ganz schön auf die Beine. Dafür wurde man mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Passenderweise fuhr auch jetzt wieder ein riesiger Ozeanriese mit Containern unter der Golden Gate Bridge hindurch – gleichzeitig zogen die Cable Cars an mir vorbei. San Francisco pur.
Erfolgloses Shopping
Über einen Zwischenstopp im Cable Car Museum ging es zurück zum Union Square, um etwas zu Shoppen – das erste Mal auf der Tour. Denn endlich muss ich mich nicht mehr um Platz oder Gewicht in meinen Radtaschen sorgen. Mein Plan war, mir eine lange Hose zuzulegen – aber nichts besonderes, einfach nur für den Rückflug. Doch in keinem der Läden wurde ich fündig, und die paar Läden, die ganz schicke Jeans hatten, waren gleich die edlen „Levi’s“ und „Diesel“-Jeans, die das Reisebudget weit gesprengt hätten. Am Ende waren es immerhin ein weiteres T-Shirt, Socken und Unterhosen. Jetzt muss ich nicht mehr alle drei Tage waschen. Eine sinnvolle Investition in der letzten Woche.
Mit dem Cable Car zurück
Kaputt vom leider erfolglosen Shopping ging es in die lange Schlange für das Cable Car zurück in Richtung Fishermans Wharf. Nach einer Hose würde ich morgen noch einmal gucken, jetzt wollte ich langsam Abendbrot essen – und wollte dafür die große kulinarische Bandbreite auf der anderen Seite der Stadt ausnutzen. Für teure sieben Dollar erwartete mich aber erst einmal ein kleines Abenteuer. Mit dem Cable Car ging es die steilen Straßen bergauf und bergab – sehr cool. Leider ging die Fahrt natürlich viel zu schnell vorbei. Dafür wartete ein letztes Mal ein Burger bei „In-N-Out“ auf mich. Nach diesem Gaumenschmaus kaufte ich schon ein mal ein paar Vorräte für den Rückflug ein – sehr früh, aber wer weiß, ob ich in der nächsten Woche nochmal in die Nähe eines „Saveways“, „Walmarts“ oder „Trader Joe’s“ komme. Zum Tagesabschluss gab es noch einmal eine Premiere: Ich fuhr das erste Mal mit einem O-Bus.