Heute habe ich ausnahmsweise mal so gut wie gar nichts spannendes zu berichten: Meinen Ruhetag habe ich ganz entspannt in Kansas City genossen.
Gegenwind? Heute ohne mich
Das Aufregendste war wohl, als ich heute morgen auf halben Weg in die Innenstadt bemerkte, dass ich meine Speicherkarte aus der Digitalkamera im Tablet vergessen hatte. Es musste also das iPhone herhalten – daher sind die Bilder heute auch ausnahmsweise 4:3. Meine erste Station war das Liberty Memorial, von dem man einen fabelhaften Blick über die gesamte Downtown Kansas City hatte. Hier merkte ich auch, dass der Tag gar nicht mal so schlecht für einen Ruhetag war, denn der Wind pustete ordentlich aus Westen. Also genoss ich es, dass heute höchstens meine Haare mit dem Gegenwind kämpfen mussten.
Edles Flair in der Union Station
Nach ein paar Fotos ging es direkt runter zur Union Station, wo ich etwas Zeit vertrödelte. Immerhin sorgte hier ein anscheinend extra angestellter Pianist für eine gute Stimmung in der sehr schicken Bahnhofshalle. Auch die kostenlose Modellbahn-Ausstellung im Bahnhof ließ ich mir nicht entgehen.
Kostenlose Straßenbahn
Nach einem kleinen Abstecher ins Crown Center nutzte ich die erst vor ein paar Tagen eröffnete und kostenlose Straßenbahn, die einen von der Union Station bis zum River Market bringt. Dort schlenderte ich auch noch etwas herum, ehe ich mich kurz zum Missouri River aufmachte. Insgesamt gefällt mir Kansas City sehr gut, die Menschen scheinen hier alle sehr locker zu sein, außerdem war hier auch in der Downtown ordentlich was los. Und besonders mit Fortschreiten des Tages sah ich immer mehr Rennradfahrer auf den Straßen.
Routenplanung für die nächsten Tage
Über die Downtown ging es dann irgendwann wieder zurück in mein Zimmer, wo ich mich nach dem Abendessen mit der Routenplanung für die nächsten eineinhalb Wochen beschäftigt habe. Morgen wird sicherlich noch der spannendere Tag sein, denn es geht erst einmal einige Kilometer wieder raus aus dem Stadtgebiet, dass sich auch hinter der Grenze zu Kansas noch gut streckt. Kansas City ist nämlich eigentlich geteilt: Der Hauptteil der Stadt, in dem ich auch gerade bin, liegt in Missouri – und dann gibt es noch einmal die Seite in Kansas, die auch offiziell eine eigene Stadt ist (dann Kansas City, Kansas).
Flach, aber trotzdem bergauf
Hier werde ich wohl noch ein paar mal Hügel hochklettern müssen, ehe es dann ab übermorgen endlich flacher wird. Dennoch werde ich über die 975 Kilometer, die es bis Denver sind, mehr als 6.000 Höhenmeter zurücklegen – es geht also immer leicht bergauf. Für morgen gilt wieder mal das Prinzip: Gucken, wie weit ich komme, dann wahrscheinlich das Zelt aufschlagen. Nur für Samstag habe ich schon einen Plan: Da möchte ich nur einen halben Tag machen und vor 14 Uhr in einem Motel, z.B. in Clay Center, sein. Denn den ESC möchte ich mir auch hier in den USA nicht entgehen lassen, er wird sogar erstmalig von einem TV-Sender hier gezeigt und im Internet gestreamt. Ein bisschen bange wird mir nur vor den sich dann folgenden Etappen: Hier werden die Abstände zwischen den Orten immer größer und die Orte immer kleiner. Da muss ich also noch einmal genau planen, wie ich meine Vorräte zu managen habe. Dafür soll ich ab Montag Rückenwind bekommen und das Wetter auch wieder besser werden – für morgen sind nämlich wieder Gewitterschauer angesagt.