Meinen kleinen Kurzurlaub in Los Angeles startete ich heute ganz ruhig mit etwas klassischem Touri-Programm – und einem außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnis.
Union Station
Wenn ich eins auf meiner Reise gelernt habe, dann dass Bahnhöfe in den großen Städten meist sehr interessante Orte sind. Mein erster Anlaufpunkt des Tages war also die Union Station in der Downtown Los Angeles. Auch hier konnte man wieder die sehr schicke und edle Architektur und Ausstattung bewundern. Doch an die Union Station in Kansas City kam dieser Bahnhof nicht ganz heran. Deshalb ging es auch recht fix weiter, die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden. Der erste Zwischenhalt war der Grand Park – ein kleiner grüner Streifen mitten in der Innenstadt, der mit vielen Bänken und Tischen ein wenig zum Verweilen und Aufwärmen in der Sonne einlud. Im Gegensatz zu Las Vegas und den ganzen Wüsten ist es hier an der Küste nämlich ganz schön kühl, aber ich will mich nicht beschweren: Die immer noch etwa 25 Grad Celsius sind wahnsinnig angenehm.
Dschungelprüfung
Als ich mir die Cathedral of our Lady Angel und die Disney Concert Hall angesehen hatte, kam ich an einer Reihe Food-Trucks vorbei. Einer hatte die Aufschrift „Free Ice“, was natürlich sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Was ich nicht wusste: Die Sache hatte einen Haken. Es gab zwar unheimlich lecker klingende Eissorten, doch waren diese mit Insekten hergestellt. Auch das Topping bestand aus wahlweise Maden oder Heuschrecken. Die ganze Sache war eine PR-Aktion für eine Zeitung, die aber wiederum auf die Nachhaltigkeit von Insekten als Essen hinweisen wollte. Das Topping ließ ich dann gab ich der Natur dann doch wieder zurück, aber das Eis wollte ich trotzdem probieren. Ein paar Mal war es schon merkwürdig, wenn man etwas knuspriges in seinem Eis hatte. Aber schlecht geschmeckt hat es jetzt nicht. Zwölf Sterne hätte ich in dieser Dschungelprüfung trotzdem nicht bekommen.
Ausnahmsweise mal kein Burger
Jetzt hatte ich Lust auf richtiges Essen. Zum Glück lag der Grand Central Market direkt um die Ecke, auf dem es die verschiedensten Stände voller Essen gab. Einige Burger sahen sehr einladend aus, aber das hatte ich ja gestern erst (und hätte mich wohl trotzdem nicht abgehalten), aber ich wollte mal etwas Neues ausprobieren und landete beim China-Stand. Dort gab es ein sehr interessantes Gericht mit Hühnchen (zumindest hoffe ich, dass es Hühnchen war), für das es anscheinend nicht mal einen richtigen Namen gab. Spontane Kreation des Kochs eben – dafür sehr günstig, sehr magenfüllend und es hat sogar ganz gut geschmeckt.
Touris und noch mehr Touris
Gestärkt ging es dann zurück in die U-Bahn in Richtung Hollywood Boulevard, auf dem auch der Walk of Fame liegt. Kaum verließ ich die Station, war ich bereits inmitten von den Touristen-Massen – und je mehr ich die berühmte Straße herunterlief, desto mehr wurde es. Dazu kamen die sehr aufdringlichen Werber für Sightseeing-Tours, Attraktionen oder einfach nur für Touri-Fotos. Daneben waren zwar die Sterne auf dem Gehweg ganz interessant, doch die Umgebung und die Häuser waren eher heruntergekommen und versprühten einen nicht ganz so schönen Eindruck. Nachdem ich die wichtigsten Stars mit meinen Füßen betreten hatte und auch drei der sechs deutschen Bekanntheiten gefunden hatte, reichte es mir und es ging wieder zurück ins Hostel. Für morgen steht auch schon ein Programmpunkt an: Es geht in die Warner Brothers Studios.