Neue Wege erfahren, abschalten und genießen. Diese Attribute weise ich der heutigen Tour zu. Mich reizte schon die letzte Tour zur Velmerstot sehr, da ich die Gegend rund um Veldrom nur selten gesehen habe, deshalb gönnte ich mir heute einen ersten Abstecher, um diese Gegend buchstäblich zu erfahren.
Bis Veldrom sind die Wege allseits bekannt, doch was danach kam begeisterte mich. Leere, abschüssige, sehr gut Asphaltierte Straßen durch den Wald luden ein, die Gegend zu genießen und auf dem Rad abzuschalten. Schon bald danach erreic
hte ich Altenbeken folgte der Straße bis zum großen Viadukt. Durch die angrenzenden Cafés jenseits der Beke kam bei mir ein wenig Urlaubsstimmung auf. Am Viadukt angekommen machte ich kurz Pause, beobachtete die Züge, die oben langfuhren und nahm mir Zeit die Infotafel zum Viadukt zu lesen. Diese hat mir Anlass gegeben, die Tage wieder dort hin zufahren, um die Aussichtsplattform zu suchen, da man von dort einen phänomenalen Blick haben soll.
Zu lange Pause machen ist nicht gut, daher fuhr ich weiter. Kleine Radwege mit vielen Mücken bereiteten meiner Haut ein Peeling 3. Klasse, doch bald wurden die Radwege breiter und mündeten wieder auf der Straße, wo das kleine Neuenbekener Viadukt steht. Auch hier machte ich ein paar Augenblicke Pause, bevor ich meine Fahrt fortsetzte. Letztendlich landete ich in kleinen Orten, wie Neuenbeken und Benhausen, die um die Uhrzeit (es war schon 20 Uhr) leergefegt waren.
Ich hielt mich Richtung Bad Lippspringe und Schlangen, da ich den Bauernkamp überqueren wollte. Ich hatte im Vorfeld überlegt, über die Gauseköte zu fahren, diese jedoch als zu anstrengend für meinen derzeitigen Trainingsstand eingestuft.
„Scheiße“ – Die Entscheidung bereute ich nach 4 Kilometern. In meiner Erinnerung war der Bauernkamp zwar hart, aber nur von der Veldromer Seite. Ich war den Bauernkamp bisher nur andersherum gefahren und hatte in Erinnerung, dass die Abfahrt sehr kurz war, dementsprechend ging ich davon aus, dass er von der anderen Seite schneller zu befahren sei und ich dadurch eine lange, entspannende Abfahrt genießen könne.
Wie das nunmal so ist, wächst man an seinen Fehlentscheidungen, je härter man sich durchbeißt. Ich legte mir schöne, ruhige Musik aufs Ohr (Hans Zimmer – Of The Earth) und genoss das Ziehen in den Muskeln und die Abendsonne. Auf der anderen Seite angekommen war die Anstrengung schon wieder vergessen. ;-)
Auf dem Rückweg wollte ich noch meine Freundin besuchen, doch bei Ihr war noch die Hütte voll, so dass ich den Heimweg durch die Dunkelheit angetreten habe.