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Festive 500 2020

Tag 6: Finale mit Schnee

Winter Wonderland auf dem preußischen Gipfel des Velmerstots

Sind wir mal ehrlich: Im Schnee spielen macht immer mehr Spaß als im Regen. Und so war ich auch ganz froh, dass sich der Regen, der mich heute seit dem Start begleitete, ab Horn immer mehr in Schnee verwandelte. Am Waldschlösschen fielen die ersten Flöckchen und vor Veldrom blieben auch die ersten dünnen Schneedecken liegen. Als ich dann von oben nach Feldrom einfuhr, gab es direkt einen magischen Moment: Die Schneeflocken rieselten langsam vom Himmel, das Dorf schon mit einer weißen Pulverschicht bedeckt und aus der Kirche läutete die Glocke.

Ganz verzaubert von diesem Moment war klar: Ich möchte noch mehr Schnee sehen! Also direkt noch einmal hoch zur Velmerstot, wo ich nicht enttäuscht wurde. Ab der Hälfte des Aufstiegs war die komplette Straße mit Schnee bedeckt und ich verpasste so sogar den Übergang zum Schotter-Stück am Gipfel. Auch hier wieder schönste Winter-Kulisse: In der Schutzhütte wärmten sich gerade Reiter*innen auf, die Pferde standen noch draußen wie vor einem Stall. Und dazu der ganze Schnee!

Auch heute wieder etwas Trainspotting, hier am Altenbekener Viadukt

Als ich gerade wieder zum Bergabfahren aufsteigen wollte, merkte ich, dass ich nicht mehr in die Pedale komme. Unter meinen Cleats hingen dicke, festgetretene Schnee- und Eisstücke. Die zu entfernen war gar nicht mal so leicht und ich zog sogar schon die Aufmerksamkeit anderer Spaziergänger auf mich. Ein Ehepaar fragte mich dann direkt, ob ich auch Winterreifen auf meinem Rennrad hätte für den Schnee. Was ich bei der Abfahrt auch gemerkt habe: Die Klingel funktioniert nicht so gut, wenn Leute ihre dicken Kaputzen oder Wintermützen tragen.

In Altenbeken dann das obligatorische Foto am Viadukt geschossen, noch von zwei anderen Rennradfahrern überholt worden und dann im Eiltempo bei bestem Rückenwind erst ab nach Neuenbeken und dann nach Schlangen. Hier kam sogar kurz mal die Sonne raus, ein Traum! Beim Aufstieg zur Gauseköte fing es dann aber wieder an zu schneien. Liegen blieb hier zwar wenig, dafür gaben die langsam fallenden Schneeflocken eine schöne Ruhe. Die natürlich gleich wieder von viel zu dicht überholenden Autos zerstört wurde. Was haben die es denn heute alle so eilig?

Für das große Finale ging es noch einmal zum Hermann hoch

Nach der Gauseköte gönnte ich mir noch einmal Hermann. Wieso auch nicht? Direkt im Schling merkte ich meine Beine und dachte, was das jetzt wieder für eine blöde Idee war. Egal: Durchgezogen und auch hier noch einmal vom schönen Schnee überrascht worden. Auch hier blieb nur ein bisschen liegen, aber die Stimmung war auch hier sehr schön. Passend zum Moment, als ich die 500 Kilometer voll hatte: Was für ein Finale!

Auch auf Strava füllen sich die Meldungen über die geschaffte Challenge. Wie Carola es so schön auf den Punkt bringt: Am Ende ist man froh, „dass man es gemacht hat“ und andererseits, „froh, dass es vorbei ist“. Das Wetter war immerhin wintertypisch nass, so dass ich meine Räder gefühlt öfter geputzt als gefahren habe. Die Beine sind müde, auch die Leuchten geben so langsam den Geist auf. Das Rücklicht will nicht mehr richtig und die Frontleuchte hört gar nicht mehr auf zu leuchten. Ein passender Abschluss also. In diesem Sinne: Kommt alle gut ins neue Jahr!

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